Klosterhöfe in Wadgassen und Sengscheid

Klosterhof in Wadgassen: (historische Aufnahme aus Thomas Abel: Kloster Wadgassen)
Unter dem baufreudigen Abt Stein wurde 1743 das sog Klosterhaus
in Sengscheid errichtet. Abt Stein amtierte von 1730 – 1778
Geschichte und Funktion des Klosterhofs
Das Klosterhaus in Sengscheid weist eine ähnliche Gebäudestruktur auf wie der Klosterhof in Wadgassen.
Der Klosterhof war das Herzstück der landwirtschaftlichen und administrativen Tätigkeiten des Klosters Wadgassen. Er beherbergte unter anderem:
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Wirtschaftsgebäude (vorderer Teil – mit Scheunentor): Dieses wurden für die Lagerung von Ernteerträgen, die Viehhaltung und die Verarbeitung von landwirtschaftlichen Produkten genutzt.
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Wohngebäude: Unterkünfte für die Mönche und das Personal, das auf dem Klosterhof arbeitete.
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Verwaltungsgebäude: Büros und Räume, in denen die Verwaltung der klösterliche Besitztümer und Einkünfte organisiert wurde.
Klosterhaus in Sengscheid:
Heimat einer weltweit organisierten Ordensgemeinschaft
Das Anwesen umfasste – ähnlich wie der Klosterhof in Wadgasse - eine Reihe von Gebäudeteilen:
Deutlich erkennbar sind mindestens 5 Gebäudeteile: Heutige Haus-Nr. 26A /28 /28A/30/30A
Ganz oben ein besonderer Wohnhausteil (in Sengscheid heute das Wohnaus Ruffing – Kneib Haus Nr. 26A /Haus-Nr. 28 - heute Wohnhaus – Marius Süssdorf.)
Ein Hausteil der nur in Wadgassen als eigenes größeres Wohnhaus mit Eingangsbereich beschrieben werden kann. In Sengscheid war dieser Teil wohl den Klosterleuten vorbehalten. In diesem Teil befindet sich in Sengscheid ein Raum, der wohl als Kapelle von den Mönchen genutzt wurde. Dies legt ein Altar mit Altarbild nahe.
Das Altarbild stellt Maria mit dem Kinde dar: - ein Muttergottesbildnis, das ein gängiges Motiv aus der Ordensgeschichte der Premonstratenser ist.


In diesem Gebäudeteil befanden sich auch sicherlich klösterlichen Wohn- und Bettkammern für die Mönche. Diese Kammern sind mit Klosterkammern in anderen Klöstern der Prämonstratenser ähnlicher Art vergleichbar
Klösterliche Wohn- und Bettkammer (aus der Geschichte des Klosters Wadgassen / Thomas Abel)

Großes Konventssiegel der Abtei Wadgassen mit der Darstellung der Gottesmutter Maria als apokalyptische Frau - (Patrozinium: Maria).
In der Gebäudestruktur folgte wohl der eigentliche Wirtschaftstrakt mit Stall und Scheune eines Bauernhauses. Bis in die jüngste Vergangenheit wurde dieser Teil von Johann Ruffing bewirtschaftet.
Sie wurden auch so von der Familie Bajurat genutzt. Es wurden Kartoffel gelagert, die dann auf dem Markt in St. Ingbert angeboten wurden.
Im Anschluß an den Scheunenteil gab es wohl in Wadgassen und in Sengscheid eine Klosterschenke in der das in Wadgassen gebraute Klosterbräu ausgeschenkt wurde. – Vielleicht gab es auch in Sengscheid eine in die Klosterschenke einbezogene kleine Klosterbrauerei. – Das liegt insofern nahe als in damaliger Zeit die Rohstoffe für den Brauprozeß besser vor Ort gelagert werden konnten, als Bier ständig von Wadgassen nach Sengscheid zu transportieren. – Oder das Bier wurde in Ensheim gebraut und von dort nach Sengscheid gebracht.

Diese historische Aufnahme von 1926 legt nahe, daß im rechten Teil des Gebäudes ein besonderer Wirtschaftsteil (vgl. die Art der Fenster) erkennbar ist.
Auch auf dieser Aufnahme ist rechts ein Bruchstück des Türbogens eines Kellereiganges zu erkennen. -



